30.05.2011
Konzertierte Hilfe aus Nord und Süd für Lettland
Aus dem Süden und Norden der Republik startete am Mittwoch, dem 1.06.2011, die erste konzertierte Hilfsaktion für Lettland. Im Gepäck hatten die beiden 40-Tonner gut erhaltene Waren, welche arme Familien in der Region Jekabpils dringend brauchen. "Wir wollten nicht wahllos Reste unserer Wohlstandsgesellschaft dorthin liefern, sondern haben im Frühjahr Bürgermeister und Sozialarbeiter in Lettland gebeten, eine Bestellliste zu erstellen. Die haben die ärmsten Familien ihrer Region ermittelt, sie gefragt, was sie benötigen und uns das dann mitgeteilt", erklärt Initiator Hardy Kortmann, Stationsleiter am Flughafen München der Fluggesellschaft Swiss International Air Lines. Kortmann hat familiäre Wurzeln in Lettland und organisiert seit Jahren mit dem gemeinnützigen Flughafenverein München e.V. Hilfstransporte für Lettland.
Obwohl das Land Mitglied der EU ist, ist die Armut insbesondere außerhalb der Städte noch sehr groß. Dort gibt es zum Beispiel Familien mit bis zu acht Kindern, die keine Waschmaschine haben. Krankenhäusern und Altenheimen fehlen Rollstühle und Gehhilfen aller Art. In etlichen Schulen müssen die Kinder jeden Tag auf wackligen Stühlen und an maroden Tischen sitzen. Die Ärmsten unter ihnen können sich außerdem keine Schulranzen oder notwendige Utensilien wie Hefte und Stifte leisten.
25.000 Beschäftige am Flughafen sammelten:"Als wir das hörten, haben wir uns sofort entschlossen, auch die diesjährige Hilfsaktion von Hardy Kortmann wieder zu unterstützen", sagt der 1. Vorsitzende Thomas Bihler. Die rund 25.000 Beschäftigten am Münchner Airport wurden aufgerufen, sich an der Spenden- und Sammelaktion für Lettland zu beteiligen. "Sie spendeten wieder reichlich in den zurückliegenden Wochen", so Bihler anerkennend. Des weiteren spendeten die Flughafen München GmbH und ihre Tochtergesellschaft eurotrade GmbH mehrere Tausend Euro, mit denen hochwertige Rucksäcke für über 300 arme Schulkinder in der Region Jekabpils samt Buntstiften, Blöcken, Linealen angeschafft und geliefert wurden.
Neuwertige Schulsachen aus Cuxhafen:Diese Dinge wurden ebenso vor dem Schulstart in Lettland verteilt sowie die 200 Stühle, 100 Tische und vier großen Wandtafeln, die Hardy Kortmanns Partner Hermann Schlesinger in den vergangenen Wochen in und um Cuxhaven gesammelt hatte. "Ich habe Herrn Kortmann auf einem Empfang des lettischen Botschafters in Berlin getroffen. Er hat mir von seinen Aktionen erzählt und ich habe gleich gesagt, dass ich da mitmache", so der Geschäftsführer der Schlesinger Consult GmbH. Als in seiner Heimatstadt Cuxhaven zwei Schulen neu ausgestattet wurden, sicherte er gleich die zum Teil noch sehr neuwertigen Stücke für die Lettlandhilfe.
Helfende Sponsoren aus Nord und Süd: Im Norden hatten Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Nordholz die Waren in zwei Container verladen, die auf einem Tieflader des Technischen Hilfswerks per Schiff nach Lettland transportiert wurden. Im Süden hatten Mitglieder des Flughafenvereins München e.V. und der eurotrade GmbH die Waren in einen 40-Tonner verladen. Alle Helfer engagierten sich ehrenamtlich. Weder für die Container der Peter Plambeck Containerdienst GmbH in Cuxhaven noch für den 40-Tonner in München oder für die Schiffspassage mittels der Scandlines Deutschland GmbH mussten Spendengelder geopfert werden. "Im Namen der armen Familien Lettlands danke ich schon jetzt allen Spendern, Helfern und Sponsoren für diese großartige Aktion", erklärte Hardy Kortmann. Er war sowohl beim Ausladen als auch beim Verteilen der Hilfsgüter vor Ort in Jekabpils.
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Das Bild zeigt Organisatoren und Sponsoren bei der Beladung des 40-Tonners am Flughafen München. V. l.: Thomas Bihler, 1. Vorsitzender des Flughafenvereins München e.V., Maria Gunderlach, Flughafen München GmbH, Hellmut R. Gebhardt, ehemaliger Geschäftsführer der eurotrade GmbH, eurotrade-Fahrer Franz Ganslmayer und Organisator Hardy Kortmann, Stationsleiter der Swiss International Air Lines am Flughafen München.